Tag 6 - Sparta/Athen

Es ist immer spannend, wenn man bei Nacht irgendwo eintrifft und erst am Morgen wirklich sieht, an was für einem Ort man gelandet ist. Heute war wieder so ein Aha…-Morgen. Wir haben keine Ahnung was dieser Platz ist oder war, jedenfalls gibt es ein paar Mauer-Fragmente, einen See, eine Schlange, eine Ricky Martin-CD und genug Sperrholz-Müll für ein beachtliches Lagerfeuer. Was wir wissen ist, dass wir heute Athen besuchen! Und so fährt unsere Karavane los, und zwar locker-flockig. Wir haben ja bereits in der Nacht ein bisschen vorgearbeitet und müssen uns heute somit keinen Stress machen. Beim ersten Challenge-Halt, eine Ritter-Statue auf dem Dorfplatz von Tripoli, gönnen wir uns dann auch ein Käffchen und alle geniessen nach der ganzen Wild-Camperei das Vorhandensein einer Toilette. Anschliessend führt der Weg uns zur grössten Kreiskuppel der Antike, sie gehört zu einer Gruppe von Kuppelgräbern aus der Zeit von 1400 bis 1250 v. Chr. In Mykene. Was für ein geschichtsträchtiger Ort. Heute werden auf dem Parkplatz nebenan spontan Rallye-Caddys höher gelegt. Unsere letzte «fahrende» Challenge, bevor wir Athen erreichen, ist das Wrack der «Mediterranean Sky» zu finden, ein Fährschiff, das 2003 in der Bucht von Eleusis kenterte. Danach schmeissen wir unsere Karren auf einen Camping-Platz am Rande Athens. Wir wollen die Stadt zu Fuss erkunden und noch gediegen Essen gehen. Die Männer quengeln bereits seit Stunden nach «Frässbeiz»! Zuvor durchqueren wir das Krisenviertel «Exarchia», welches definitiv bei uns allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. An einer Bushaltestelle sind Polizisten in Kampfmontur und mit einem Anti-Krawall-Bus positioniert. Unsere Berner Giälä scheuen den Kontakt mit den Gesetzeshütern nicht um zu erfahren, wieso sie hier sind. Offenbar werden dort zu später Stunde von Autonomen vermehrt Molotov-Cocktails geworfen, weshalb sie auch mit Tränengas bewaffnet sind. Am Ende springt für die Mädels sogar noch ein Erinnerungsfoto mit den hübschen Polizei-Katern raus. Tinu und Ürsu wollen danach das Viertel dringend verlassen. Sie sagen, um eine «Frässbeiz» zu finden, ich glaube sie hatten vor allem Angst. Jedenfalls: Gesucht, gefunden. Wir lassen es uns alle bei Wein, feinem Essen und griechischer Musik gutgehen. Nach dem Essen steht noch die Plaka auf unserem Must-see-Plan, wir erfüllen die Aufgabe ein Foto zu machen, das nicht typisch für Touristen ist und kraxeln anschliessend auf den Berg um die mächtig über Athen thronende Akropolis von näher zu bestaunen. Man kann kaum die Augen von diesem Meisterwerk lassen, es ist einfach wunderschön. Leider wird es dann aber Zeit uns auf den Heimweg zu machen. Aus Faulheit nehmen wir Taxis, dennoch können wir wie gewohnt im Konvoi fahren. Ein Taxi-Konvoi. Während einzelne bereits während der Fahrt einnicken, erfahren andere Todesängste wegen des rasanten, griechischen Kamikaze-Fahrstils. Doch auf dem Campingplatz ist noch nicht Feierabend. Wir wollen uns noch informieren, was wir morgen anstellen sollen. Kein einfaches Unterfangen! Die «CATnigma» sägt Nerven.

Tag 5 - Ionnanina/Sparta

Nach dem gestrigen Tag hätte man meinen können, dass wir den dreh jetzt raus haben! Perfekte Navigation, ausgezeichnetes Zeitmanagement und sensationelle Aufgabenlösung.

 

Voller Euphorie schwingen wir uns am Morgen aus dem Bett und packen unsere sieben Sachen. Doch bereits auf dem Parkplatz müssen wir feststellen, dass heute nicht alles ganz rund laufen wird. Das Fahrzeug der umstrittenen Konvoi-Mitfahrer «Mountain Patrol» fordert alsbald eine weitere Kühlmöglichkeit des Innenraums und verweigert blindlings die Hebefunktion der rechten Seitenscheibe. Kein Problem! Die Fensterscheibe wird kurzerhand mit Panzerband hochgeklebt und festgemacht. Allmählich scheint sich der sonst so beliebte «VW Patrol» gänzlich aufzulösen. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Supermarkt fahren die beiden Patrol-Boys jedenfalls auch noch ohne Rückspiegel weiter.


Naja. Wir fassen dennoch unsere nächste Übernachtung ins Auge und lösen die ersten Challenges. Viele spannende und freundliche Menschen treffen wir dabei an. Einer zeigt uns voller Freude wilde Gänse im Wald, andere erzählen uns finstere Geschichten von einem Massaker im 2. Weltkrieg in Komeno, von riesigen Schildkröten und erklären uns zu alledem noch, wie man den Weg zum Leuchtturm findet, der für uns vorher unerreichbar erschien. Tiptop, dann schaffen wir diese Challenge ja doch!! Wohlgelaunt fahren wir los und lassen uns nicht von ein paar grösseren Pfützen aufhalten. Auch von der meterlangen, ausgedehnten Matschstrasse fürchten wir uns zunächst nicht. Doch dann geschieht das unfassbare – und auch sehr vorhersehbare.

 

Das Protokoll lautet wie folgt:
M.G. aus U. und U.B. aus V. (Namen der Redaktion bekannt) manövrieren einen Teil der Gruppe ins grosse Verderben. Auf der schlüpfrigen Piste bleiben die beiden Hauptverdächtigen stecken und reissen die unschuldigen Opfer-Teams Fallout Boys und Green Archer gleich mit in die brenzlige Lage. Green Archer kann sich in seiner Not gerade noch auf den erhöhten, schmalen Steinweg retten. Für die beiden führenden Fahrzeuge ist es jedoch zu spät. Erst mit Hilfe der gesamten «Gruppe ohne Horst Günther» lassen sich die beiden Wagen aus dem schwarzen Sumpf befreien. Natürlich mit purer Muskelkraft aller anwesenden Teams (der gestrandete Stadi ausgenommen)! Endmännlich!! An dieser Stelle ein grosser Dank an die Helden-Helfer-Teams Selbsthilfegruppe und Shaka. Von nun an ist das Fahrzeug des Fallout Boys in Tarnfarben anzutreffen. Für M.G. aus U. und U.B. aus V. geht die Sache gerade noch glimpflich aus und sie kommen mit einer mündlichen Verwarnung davon.

 

Unterdessen sind wir zurück in unserem gewohnten Tagesablauf. Wir sind die Letzen! Wir nehmen es gemütlich, geniessen die Landschaft und erfreuen uns an unserer super Truppe. Irgendwann suchen wir uns ein Plätzchen, wo wir die Nacht bei einem Lagerfeuer geniessen können. Richtig spartanisch halt!

 

P.S. Bei allen Foppereien: Wir sind sehr glücklich über die Gesellschaft aller Teams (Ja, sogar die Gesellschaft von M.G. und U.B. stimmt uns freudig! Wirklich!!) Tage wie Heute bleiben einem auf ewig in Erinnerung! Selbst Sonja hat nichts zu meckern.

Tag 4 - Skoder/Ionnania

Heute hatten wir eine echte Sternstunde. Aber den ganzen Tag! Alles lief wie am Schnürchen! Am Morgen absolvierten wir die Konvoi-Abfahrt mit allen Tropyanern. Wir waren total pünktlich fertig mit Zusammenräumen, Zmörgele, etc. und standen tiptop bereit in der Kolonne. Die Abfahrt wurde mit der Drohne gefilmt und gab für uns ein paar Pünktchen aufs Konto. Anschliessend ging es gleich weiter auf Punkte-Jagd in Durrës. Auf dem Weg dorthin haben wir sog...ar noch Mega-Challenges abgeräumt: gleich zwei aus unserem Pajero-Trüppchen haben ein baugleiches Auto am Strassenrand gefunden und sich für ein Foto mit selbigem 50 Punkte gesichert. Nicht-fotogene Besitzer, die auch auf dem Foto sein sollten, wurden mit Schweizer Schokolade besänftigt. Auf dem Weg nach Durrës boten sich allerhand (für uns) skurrile Eindrücke aus dem Alltag der Albaner. Da ist die Autobahn auch mit dem Fahrrad, welches mit einem Kühlschrank beladen ist, befahrbar. Am Strassenrand, im Schatten eines Strassenschildes, wird herumgelungert. Sowieso ist die Autobahn gleichzeitig Fussgängerzone. Man kam kaum nach, die Eindrücke alle aufzunehmen. Überall gab es etwas spannendes zu sehen. In Durrës angekommen, lotst uns das Mutterschiff aka. Selbsthilfegruppe souverän durch den Stadt-Dschungel und wir finden das geforderte Amphitheater und ein Partisanendenkmal beinahe auf Anhieb. Danach übernimmt der Mountain Patrol den Lead und hier folgt wie versprochen unsere Lobeshymne: Ihr habt uns wider Erwartungen so toll durch Albanien geführt, wir sind euch zu grossem Dank verpflichtet. Ihr seid ein echt tolles Duo und könnt einfach ALLES. Ihr habt uns letztes Jahr vielleicht in die Scheisse geritten aber heute ist alles vergeben und vergessen. Eure vertrauenswürdige Art des Navigierens mögen wir echt ganz doll und ihr seid wahrhaftige Karten-Profis mit Unterhaltungswert.

 

Unsere Glückssträhne mit den Challenges setzt sich auch in Lushnje fort, wo wir einen Strassenrand-Verkaufsstand nur mithilfe eines Google Earth-Bildes finden und «Spaghettie Karbunarë» erledigen. Aber: Die Strassen in Albanien sind teils recht abgefuckt (Erdrutsche, Schlaglöcher, etc., etc., …) und so machen wir uns auf nach Griechenlad. Aufgabe: Ein 2*-Hotel in Ionnanina unter 55 Euro und ein paar anderen Bedingungen finden. Check! Anschliessend lassen wir den Abend bei griechischem Essen und Wein ausklingen und geniessen einen entspannten Abend. Es war ein famoser Tag.

Tag 3 - Sibenik/Shkoder

Nach einer unglaublich erholsamen Nacht in diesem Nobelhotel holt uns bereits kurz nach der Abfahrt die Realität ein. Die Befürchtung, dass der Patrol unserer Berner ein ernstzunehmendes Problem hat wird grösser. Bereits nach einem kurzen Stück Autobahn lechzt das Vehikel wieder nach Wasser und Kühlung. Wir entscheiden, das kleine Stück nach Split zu fahren, wo sich unsere Wege vorerst trennen werden. Die Patrol-Boys suchen eine Garage auf um das Probl...em abzuklären, der Rest (Green Archer, Shaka, Fallout Boy, Selbsthilfegruppe) machen sich auf den Weg um die Statue des Gregor von Nin zu finden und seinen glückbringenden Zeh zu betatschen. Challenge completed. Danach gilt es Zeit totzuschlagen, bis Tinu und Ürsu den Befund von der Garage erhalten. Wir machen das souverän, indem wir uns auf dem Weg zum nächsten Supermarkt verfranzen. Einen Parkplatz für unsere hohen Wagen beim «Plodine» zu finden: eine Odyssee. Aber wie immer entwickeln sich solche Irrfahrten zu Sightseeing-Touren, bei denen man Land und Leute kennenlernt. Nach dem Einkauf schliessen sich unsere Sorgenkinder uns wieder an. Die angesteuerte Garage konnte zwar nicht helfen, hat aber eine Adresse angegeben, die den Patrol vielleicht kurieren könnte. Also auf dorthin, immer schön der malerischen Küste von Kroatien entlang. In der Garage wird der Wagen genauer unter die Lupe genommen, leider ohne klaren Befund. Einfach immer tüchtig giessen, den lieben «VW» Patrol. Und nicht der direkten Sonne aussetzen. Wie gut, dass es heute regnet. Wir nehmen die Fahrt wieder auf, das erklärte Ziel ist Dubrovnik. Dort wurden Szenen für «Game of Thrones» und «Star Wars 8» gedreht. Dort angekommen haben wir leider nicht mehr viel Zeit um gross das Städtchen zu erkunden, trotzdem können wir ein paar schöne Aufnahmen machen und die malerische Abendstimmung geniessen. Anschliessend steht noch die Besichtigung einer ehemaligen, verlassenen Hotelanlage auf dem Plan. Die einst luxuriöse Anlage war zeitweise vom Militär besetzt und die Fassade ist vom Krieg gezeichnet. Ein eindrucksvoller Anblick. Nachdem wir den Ort fertig erkundet haben, machen wir einen Fahrerwechsel, denn uns steht eine lange Fahrt zu unserem Schlafplatz bevor, ein Campingplatz in Albanien. Es ist eine gemeinsame Trophy-Übernachtung, denn morgen früh machen wir noch eine Alle-Gemeinsam-Drohnenaufnahme. Der Weg dorthin stellt sich als fröhliches Länderhüpfen heraus, noch nie haben wir so viele Grenzübertritte auf einmal gemacht. Teilweise wussten wir schon gar nicht mehr, in welchem Land wir uns befinden. Hier das Protokoll:

Kroatien – Bosnien – Kroatien – Bosnien – Montenegro – Albanien


Auf der langen, beschwerlichen Reise treffen wir noch auf Team Pipidi, das auch noch herumirrt. Wir nehmen sie sogleich in unseren Geleitzug auf. Als Schlusslicht treffen wir hundemüde auf dem Campingplatz ein.

Tag 2 - Choggia/Sibenik

Brr, brr… Die Autorin (und auch manch anderes Konvoi-Mitglied) haben die erste Nacht schlotternd und bibbernd überstanden. Es war bitterkalt. Am Morgen wollte man sich zuerst gar nicht von seinem Schlafgemach trennen. Doch der Tatendrang ist grösser! Das Ziel ist um 7.30 Uhr loszulegen, die Motivation ist, zumindest bei uns, ungebrochen. Anziehen, Zmörgele, Fotos vom Meer, vom Sonnenaufgang, und von den Autos machen, Zelt abbauen, aufräumen, abwaschen, Zähne putzen, abhauen. Andere (Tinu) haben sich da gerade mal den Sand aus den Augen gerieben. Am Ende war 8.30 Uhr Abfahrt aber auch OK. Denn wir haben heute die Wahl: Man konnte sich für eine kurze Route oder eine längere Variante entscheiden. Wir haben tatsächlich in Erwägung gezogen, die lange Variante zu machen! Hahaha! Da wir diese Entscheidung noch nicht am Morgen treffen mussten, haben wir das erste Teilstück mal in Angriff genommen und uns auf den Weg nach Rijeka in Kroatien gemacht. Bye bye Italien. Hallo Slowenien. Und von da an gab es nur noch «Gstürm» von unseren lieben Herren. Denn in Slowenien scheint das Nationalgericht Spanferkel zu sein. Überall am Strassenrand sah man die rotierenden, brutzelnden Schweinchen auf den schönen Grills. Das am häufigsten gefallene Wort war «Frässbeitz». Doch die armen, sabbernden Männer mussten sich noch bis Kroatien Gedulden. Zuerst ging es darum ein Monument in Rijeka aufzusuchen. Nachdem das, dank unseren ortskundigen Gespanen von der Selbsthilfegruppe, recht schnell erledigt war, es aber bereits nach Mittag war und die längere Route 5.5 Stunden Fahrzeit in Anspruch nahm, entschieden wir uns für die «Larifari»-Variante. Diese beinhaltete die Fahrt an der schönen Küstenstrasse entlang. Eine Strasse für fahrfreudige Menschen. An einem Aussichtspunkt, an dem wir kurz ein Foto von unseren Karren schiessen wollten, trafen wir auf besonders fahrfreudige Menschen. Sie haben ihr Auto beim Wegfahren von dem Aussichtspunkt auf einen Stein aufgebockt. So richtig. Unsere Hilfe kam ihnen gerade gelegen. Mit geballter Manneskraft haben unsere Herren den Wagen beinahe mühelos aus seiner misslichen Lage befreit. Die Hilfesuchenden hatten ihren Spass an uns und wir an ihnen. Und nun auf zum nächsten Aussichtspunkt, denn die sind in dieser Gegend breit gestreut. Die Landschaft ist umwerfend! Das ist wohl auch der Grund, wieso ich relativ wenig über erfüllte und coole Challenges schreibe, wir haben nämlich fast keine gemacht. Wir haben lediglich die Landschaft genossen und eben «Larifari» gemacht. Doch was ist das? Bei den häufigen Stopps fällt etwas auf: Unsere Kamerädli der Mountain Patrol, füllen verdächtig oft Wasser in ihren Kühler nach. Ist der «VW» Patrol etwa am schwächeln? Heute ist aber Larifari, wir kümmern uns morgen darum. Lalalalalaaaaaa


Der Zielort ist in Sibenik, eine vom OK organisierte Übernachtung mit allen CATrophyanern steht an. Als wir dort ankommen finden wir ein prunkvolles Hotel mit allem Schnickschnack und Blingbling vor. Unsere Freude ist kaum auszudrücken! Es war hammermässig.

Tag 1 - Fällanden/Chioggia

Dieses Jahr startet die CATrophy für uns mal ganz anders – in unterschiedlichen Teamfahrzeugen. Nein, nein, getrennt haben wir uns natürlich nicht. Jedoch wurden wir kurzfristig von einem Trophy-Gspändli, dessen Teamkamerädli ein paar Tage vor dem Start ganz unerwartet aufgrund einer schweren Erkrankung auf der Intensivstation gelandet ist, angefragt, ob sich jemand von uns erbarmen würde und mit ihm mitfährt. In dieser Situation können wir auf kein...en Fall zulassen, dass ein so angefressener CATrophy-Freund wie Stadi die Reise nicht antreten kann und so wird Sonja kurzerhand zu einem «Fallout Boy»!

Wir reisen bereits in einem sehr vorzeigbaren Konvoi von vier Wagen (ein Chevy Blazer und – zu unserer grossen Freude – 3 Pajeros!) zum diesjährigen Startort in Fällanden. Die Teams Green Archer, Shaka, Fallout Boys und Selbsthilfegruppe sind ready!

Die Startprozedur ist dieses Jahr grandios organisiert! Bereits um 12:30 startet unsere erste Teamhälfte mit der Startnummer 27. Kurz darauf können auch die Fallout Boys losdüsen und sich dem bewährten Konvoi vom Morgen wieder anschliessen. Unterdessen hat sich uns auch noch die Mountain Patrol mit ihrem «VW» Patrol angeschlossen. Umgehend wird das Tagesziel ins Auge gefasst – Chioggia bei Venedig. Aber immer schön gemütlich und nicht hetzen lassen.

Wir entscheiden uns für die Route via San Bernadino. Schon beim ersten Rast an der Autobahnraststätte Glarnerland liegen wir laut Tracker weit hinter den führenden Teams. So gefällts uns eben! Glücklicherweise stehen bis zum Zielort keine Challenges mehr an und wir können friedlich auf der Autobahn tuckern.

Das liebe Team Dieselnarren konnte uns glücklicherweise ständig auf dem laufenden halten bezüglich Camping-Möglichkeiten und für uns vor Ort Abklärungen treffen. Schön, dass man sich untereinander so hilft.

Bei unserer Ankunft erleidet Laura beinahe einen Hungerrast. Der Gerber fällt, dank seinen masslose und ausschweifenden Beschreibungen seines Mittag- und Abendessens, beinah einem Massaker zum Opfer. Ein Mangoschnitzchens, dass sich Laura grade in letzter Sekunde noch in den Mund stecken konnte, verhinderte grade noch schlimmeres.

Die prachtvollste Dachzelt-Wagenburg aller Zeiten haben wir errichtet und können uns nun auf den Ausgang konzentrieren. Im Havanna Club tanzt der Bär – und etwa jeder Ü40-Einwohner der Stadt. Um ca. 1.30 Uhr legen wir uns dann in unsere wunderbaren Bettchen und träumen vom nächsten Tag.

Tag 16 - Monza/Willisau

Juuu, Endspurt!
Nach angeregten Diskussionen am Vorabend, welche Route nun die beste ist, haben wir uns für die  Gotthardpass-Strasse entschieden. Es ist so schön endlich wieder Berge zu sehen!
Viel mehr kann zur Fahrt nicht kommentieren werden, das Heimweh plagt uns alle und das verd***** Trophybook mag keiner mehr richtig sehen!
Doch beim Zwischenhalt im Sport Rock Cafe, wo wir uns anschliessend alle aufkolonieren wollen, ist alle Müdigkeit wie weggeblasen und Feier-Stimmung macht sich breit. Die Fahrt im Konvoi unter ständigem Gehupe macht einen heiden Spass und mit der Einfahrt ins Ziel macht sich ein super Gefühl breit: Wir haben es geschafft!
Es war auch dieses Jahr wieder ein einmaliges Erlebnis. So viele gute Erinnerungen konnten wir sammeln, tausend Geschichten werden wir noch zu erzählen haben. Was uns die Reise natürlich besonders versüsst hat war die Gesellschaft unserer Weggefährten - Team Contaminated, die Nuclear Patrol und Powerhunters - die uns alle sehr ans Herz gewachsen sind. Auch wir bedanken uns nochmals bei all den Leuten, die uns in irgend einer Weise unterstützt haben, ganz besonders beim O.K., die diese Reise voller Hingabe geplant haben und uns damit ein riesen Abenteuer beschert haben! DANKE!

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Tag 15 - Krk/Monza

Heute ist wohl der erste Tag, an dem Sonja und Laura nicht vom elterlichen Weckdienst wachgerüttelt wurden. Das ist normalerweise der Fall, wenn Papa beginnt das elterliche Schlafgemach auf dem Dach in aller Herrgottsfrühe zusammen zufalten. Doch gestern Abend hat Ürsu Papas Magenleiden mit Appenzeller kuriert und der hat wohl auch eine schlaffördernde Wirkung. Heute ist etwas länger schlafen kein Problem, wenige Challenges und eine reine Fahrstrecke von 470 Kilometern. Easy!
Wir geniessen die geschwungenen Überland-Strassen von Kroatien, über ein kleines Stück Slovenien bis nach Italien. Wir machen einen kleinen Stop im Örtchen Prosecco, natürlich um einen Prosecco zu erstehen, den wir am Ziel köpfen werden.
Wir sind noch bester Laune, doch dann kommt der Hammer in Form stuuuuuundenlaaaaaanger italienischer Autobahn und brütender Hitze in unserer Karre. Eigentlich geniessen wir ja das schöne Wetter aber in unserem nicht-klimatisierten Auto werden wir einfach nur pflotschnass und hundemüde. Häufige Fahrerwechsel sind daher angesagt.
An dieser Stelle wird es auch mal Zeit den Fans unserer Fans (natürlich ist unser grösster Fan die Nuclear Patrol!) für ihre lieben Worte in unserem Gästebuch zu Danken. Es ist für uns wahnsinnig cool zu wissen, dass zu Hause Leute sitzen die mit uns mitfiebern! Wir hoffen natürlich umso mehr, diese lieben Menschen an der Zieleinfahrt kennenzulernen.:-)
Wir kommen am frühen Abend auf dem Campingplatz direkt neben dem Autodromo in Monza an.
Unsere letzte, persönliche Challenge für heute ist ein Geburtstaggeschenk und Kuchen für Ürsu zu besorgen. Nach dem Znacht um 00.00 Uhr feiern wir in seinen Geburtstag hinein. Unser grandioses Geschenk - ein 1A Dory Funkgerät mit Videoübertragungssimulation und Morsefunktion - untergräbt unsere Erwartungen um Lichtjahre. Trotzdem bringt es uns unglaublich zum lachen. Morgen wird es unser Autofunkgerät ersetzen, da wir uns eine bessere Funkqualität erhoffen. 
Wir wünschen dir einen wunderschönen Geburtstag und alles Gute!
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Tag 14 - Zagreb/Krk

Heute freuen wir uns auf Sommerferien-Feeling. Das mediterrane Klima lässt keine Morgen-Muffeligkeit zu und so starten bestens gelaunt in den Tag. Das Tagesziel ist die Insel Krk, zu der wir von Zagreb aus über eine schöne Landstrasse durch den Nationalpark Plitvica und dann entlang der Küste gelangen. Der Nationalpark mit den Plitvitzer Seen ist wegen seiner Schönheit eine beliebte Touristen-Attraktion, aber auch weil dort Szenen des Winnetou-Films 'Der Schatz im Silbersee' gedreht wurden. Auch in der Umgebung wurden viele Szenen der Winnetou-Reihe gedreht und tatsächlich fühlen wir uns ausgangs des Nationalparks wie in der weiten Prärie.
Wenig später fahren wir aber wieder durch kleine Dörfer, diese haben eine andere  Geschichte zu erzählen.
Wir befinden uns in einer Gegend, in der der Kroatienkrieg seine Spuren hinterlassen hat. Viele Fassaden sind noch immer gespickt mit Einschusslöchern, einige Gebäude sehen wirklich schwer versehrt aus. Das Wieso bleibt für uns unverständlich.
Nun geht es aber auf richtung Meer. Der Wow-Effekt, als wir über eine Kuppe fahren und das Meer und die Insel Krk erblicken ist gross. Uns stehen einige Kilometer malerische Küstenstrasse bevor. Zuerst ist aber eine zünftige Stärkung nötig, gestern gabs kein Znacht und unsere Männer stehen offenbar kurz vor einem Hungerast (Hunger! Man schäle mir eine Kuh!).
Dann auf zum nächsten Ziel. Noch kurz in einem Krk'schen Dorf herum irren, von einem Kampf-Kuschel-Pitbull angefallen werden und auf dem kompliziertestem Weg zum Camping-Platz fahren.
Phuu wir haben wieder mal einen Tag überstanden.
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Tag 13 - Kalosca/Zagreb

Heute macht aufstehen irgendwie nicht ganz so viel Spass. Es könnte sein, dass wir vielleicht ein, zwei Gläschen  Schnäppschen, Bierchen und Weinchen zuviel vernichtet haben. Einen Fahrer auszuerkoren ist somit eine etwas aufwändigere Mission. Viele Faktoren müssen berücksichtigt werden. Bei unserem Team fällt die Wahl auf Sonja. Trotz des Klumpfusses ist sie an diesem Tag die beste Wahl. Navigationsprobleme bringen die Fahrerin kurz auf die Palme, worauf ein anderes Team die Führung übernehmen muss. Da sowieso noch niemand ganz auf der Höhe zu sein scheint wird gleich ein Kaffee angesteuert. Eine Tasse Kaffee tut jetzt allen gut. 
Gemächlich geht die Fahrt weiter Richtung Plattensee. Ein gemütlicher Spaziergang am Ufer entlang artet in einen Kampf gegen den Wind aus. Aber gelohnt hat es sich auf alle Fälle.
Ein richtig deftiges Mittagessen haben wir uns verdient. Wir steuern direkt auf einen Dorfkern zu, wo wir eine Reihe gemütlicher Beizen antreffen. Endlich mal wieder etwas warmes zu Essen.
Die Fahrt nach Zagreb verläuft ruhig. Die meisten Beifahrer nutzen die Zeit für ein dringend benötigtes Nickerchen. Darauf bricht eine umso grössere Hektik in Zagreb aus. Mitten im Feierabendverkehr manövrieren wir durch die Stadt auf der suche nach der „Holy Mary“. Ein riesiges Durcheinander und die Teams werden vollends getrennt. Der Einfachheit halber ist der Treffpunkt auf dem Camping. Natürlich schaffen wir es wieder falsch zu Fahren und einen kleinen Unweg in der Stadt zu fahren. Glücklicherweise. Denn so erfüllen wie unsere selbst erfundene Challenge "finde einen verrückten Zauberer in Zagreb und posiere mit ihm für ein Werbeshooting"! Man glaubt es kaum, beim Halt an einer roten Ampel schauen wir nach rechts in ein Schaufenster, da winkt uns ein verrückter Zauberer zu und ein kleiner, junger Mann kommt angerannt und fragt uns ganz aufgeregt nach einem Foto. Wahrscheinlich waren die gerade dabei die Challenge zu erfüllen „finde ein schräges, grünes Gefährt mit noch schrägeren Catrophyanern und posiere mit ihnen im Zaubererkostüm für ein Werbeshooting“. Beide Parteien sind gleichermassen verdutzt über ihr Glück.
Seelig steuern wir den Campingplatz an. Eine hochmoderne Anlage versetzt uns in Staunen. Die restlichen Teams erwarten uns bereits bei einem Bier in der Strandlounge. Es ist fantastisch

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Tag 12 - Oradea/Kalosca

Nach dem riesigen Tohuwabohu bleibt am Morgen endlich Zeit den wohl witzigsten und am liebevollsten eingerichtetsten Camping aller Zeiten zu begutachten. Verschlungene Pfädchen führen zu Partyhüttchen, Pool, Zwergenhäuschen, Bar und einem kleinem  Seelein (dort darf sogar gefischt werden!). Der chef-de-camping freut sich riesig über unseren Besuch und wünscht sich ein Souvenir. So lassen wir ihm als kleines Dankeschön eines unserer CAT-caps da. Jetzt verfolgt er uns fleissig über den live-tracker. 
Heute ist Massaker-Tag! Die anstrengende Reise, wenig Schlaf, zuviel körperliche Nähe und all die kleinen Wehwehchen zehren an den Nerven und führen dazu, dass unsere beiden Weiber – zurzeit Fahrer und Beifahrer – sich gemeinsam in eine Ausrast-Euphorie steigern. Der Onkel Doktor in Oradea hätte mal besser gleich noch ein Antidepressiva und ein bisschen Valium verschrieben. Die beiden sind sich über alles so sehr einig, dass sie sich wunderbar immer mehr in ihre sinnlosen und unbegründete Wut steigern können. Beide wissen ganz genau worum es geht: Die Fetzen müssen fliegen, je lauter und ausgiebiger desto besser! Es artet immer mehr aus. Mama bleibt mucksmäuschenstill, Papa versucht zu beruhigen. GROSSER FEHLER! Das heizt die Situation gleich noch eine Runde mehr an. Das nun erreichte emotionale Level nennt man wohl „aggrononsenseausrasthassbelustigt“. Der Hass wird durch lautes, fast schon psychopathisches Lachen durchzogen. Zur Beruhigung wird ein beruhigender Song angestimmt: Ghyönghajú Lány. Soooooo schön, aber GOPFERDAMI der scheiss Radio will die Musik nicht lauter abspielen. Tausend Worte des Hasses gefolgt von irrem Gelächter. HORST GÜNTHER! Das ganze Spektakel muss man echt erlebt haben! Naja, das sieht der elterliche Part der Reisegemeinschaft ein bisschen anders.
Die ganze Prozedur wiederholt sich etwa 3 Mal. Dann ist die ganze Energie auch endlich verpufft.
Um ca 18.00 Uhr erreichen wir den Flugplatz in Kalocsa. Hier treffen wir auch wiedermal alle anderen Teams zur gemeinsamen Übernachtung. Es ist schnell klar, dass es heute kein frühes zu Bett gehen gibt. Ein bisschen Schnaps, ein bisschen Wein und Bier – die Stimmung ist schnell turbomässig! Für 00.00 Uhr ist natürlich eine kleine Überraschung für Laura angesetzt, denn sie hat Geburtstag. Unser DJ gibt alles um Laura vom schlafen abzuhalten. Punktpünktlich um Mitternacht läuten wir Lauras Geburtstag mit „How much is the fish“ ein. Unsere beiden Nuclear-Boys organisieren sogar noch rechtzeitig einen Kuchen mit Kerzchen. Ein absolut gelungener Start in einen neuen Tag! Laura freut sich riesig. Unsere beiden Weiber sind von ihrer Eskapade am Morgen so fix und fertig, dass sie kurz darauf ins Bett müssen und somit glücklicherweise noch knapp dem Kettensäge-Massaker von Tinu entkommen.

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Tag 11 - Satu Mare/Oradea

Nach einem erfrischenden Schläfchen im Gjätt nahe der Grenze freuen wir uns auf einen stressfreien Tag mit wenigen Challenges. Alle Aufgaben sind in der Stadt Santu Mare zu erledigen. Der Plan sieht folgendermassen aus: Zuerst gemütlich in die Stadt fahren, dort etwas leckeres essen und dann frühzeitig einen Campingplatz erreichen, damit wir wieder mal etwas Zeit für Leib und Seele haben. Den Körper wieder in Einklang bringen und das hier und jetzt geniessen.
Alles locker-flockig eben. Das ist der Plan.
Obwohl die Challenges, die verschiedenen Länder und Leute uns riesen Spass und Freude bereiten zehrt die Reise langsam aber sicher ein bisschen an der Substanz. 
Das Mittagessen,  Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen und das Schuhe-Shoppen bringen uns bereits auf ein neues Level der Glückseeligkeit. Sich wiedermal frei zu bewegen, nicht verkrügelt im Auto zu sitzen und etwas richtiges zu essen macht manchmal einen neuen Menschen aus einem.
Ob unser Plan bis am Ende aufgeht?
Natürlich nicht! Es geht um in vorigem Beitrag erwähnten Klump-Fluss.
Beim Halt auf einem 'Camping-Platz' den wir zu diesem Zeitpunkt für unser Nacht-Lager auserkoren haben, stellen wir fest, dass Sonjas Fuss eine ganz abnormale Farbe angenommen hat und aussieht, als ob... Als ob das Teil besser abgeschnitten werden würde...
Na dann mal los ins nächste Spital. Laura, die mit den Kameraden auf den nächsten Campingplatz in der nähe eines Spitalul (rumänisch) fährt um einen Schlafplatz zu sichern, ist in  grosser Sorge als sich die Wege von Team Green Archer trennen. Umso grösser ist die Erleichterung als sie nach nicht allzu langer Zeit wieder zu uns stossen und noch alles an Sonja dran ist. Ihre Stimmung könnte sogar nicht besser sein! Sind wohl die Drogen, die ihr im Spital eingegeben worden sind. 
Die Infektion wurde prompt mit Antibiotika behandelt und wir hoffen, dass Sonjas Fuss bald wieder in ihren Schuh passt.
Der ruhige Abend wurde zwar ein bisschen gecrasht, trotzdem sind wir froh, dass alles gut kommt und wir geniessen ein super Znacht, dass uns unsere Berner Giälä gezaubert haben.

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Tag 10 - Kiew/Satu Mare

Scheinbar sind Campingplätze kein Must-Have in der Ukraine. Zeit für eine Premiere also: Wir suchen uns ein Hotel. Auf Anhieb finden wir ein kleines Etablissement, das noch Platz für uns hat. Wir staunen nicht schlecht beim Anblick unserer Suiten. Der erste wage Verdacht beim betreten der Rezeption, es könnte sich hierbei um eine Art Stundenzimmer handeln, bestätigt sich nicht nur, nein, er übertrifft sogar unsere kühnsten Fantastereien. Deluxe in allen Bereichen – zum Schnäppchenpreis von 25 €! Unser Orgien-Zimmer trumpft mit Rundumverspiegelung, Aquarium und Sternenhimmel auf. Doch das konnte der Love-Room von der Nuclear Patrol noch überbieten. Die beiden haben definitiv eine romantische Nacht vor sich.
Am Morgen früh machen wir uns an die Arbeit. Wir müssen den Flickbus, der Morgens sehr früh schonmal voraus gefahren ist, wieder einholen. Doch die Strassen, die hier einem Schweizer Käse gleichen, machen uns dabei einen Strich durch die Rechnung. Wir müssen einige Challenges absagen, weil wir zu viel Zeit verlieren würden. 
Kurz vor Ternopil fordert die Strasse ihren ersten Tribut. Aber natürlich nicht bei unserem überirdischen Pajero, dem Hulk Hogan unter den Fahrzeugen. Es trifft den Dachträger der Nuclear Patrol. Die Schweissnähte der Befestigung geben linksseitig komplett auf. Nicht gerade ideal. Die Ukrainer sind aber ein unglaublich hilfsbereites (uns sensationsfreudiges) Völkchen und helfen uns wo sie können, damit wir schnell eine Werkstatt mit Schweissgerät finden. Wir fahren, sehr gemächlich, bis nach Ternopil. Hier trennen sich unsere Wege für 2 Stunden. Währendem wir für Sonja und ihr Klumpfüsschen (eine allergische Reaktion auf einen Mückenstich scheint ihren Fuss über Nacht ums gefühlte 5-fache angeschwellt  zu haben) eine Apotheke und in Folge darauf ein Sack gefrorener Erbschen ausfindig machen widmet sich der Rest der lädierten Dachbox.
Eins muss man den Ukrainern lassen: sie sind  schnell und fleissig! Nach 2 Stunden sind alle zur weiterfahrt bereit. Da die Strassen eigentlich ausschliesslich aus einem komischen Teer/Beton/Dreck/Loch Gemisch besteht entschliessen wir uns dazu so lange durchzufahren bis wir Rumänien erreicht haben. Dieses Unterfangen dauert bis Morgens um 5.30 Uhr und endet mit der abartigsten Zollstrasse die man sich vorstellen kann. In den gigantischen Kratern könnte man schon fast verstecken spielen. Der Grenzübertritt ist diesmal im allgemeinen ein recht amüsantes Spektakel und entschädigt uns ein klein wenig für das Desaster beim Landeseintritt.
Und dann plötzlich – es ist alles ruhig und fühlt sich irgendwie flauschig, weich an – befinden wir uns auf einer Strasse. Verdammt, eine RICHTIGE Strasse. Mit Asphalt, Mittelstreifen, Verkehrsschildern und – vorallem – keinen verfluchten, sch****, F#%*$i@& Schlaglöchern!!! 
Wir sind in Rumänien!!
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Tag 9 - Orane/Prypjat/Kiew

Wir sind so schön verstrahlt...
Denn heute dürfen wir das Highlight dieser Rally erleben: Die Exkursion nach Tschernobyl!
Am Morgen werden wir auf unserer Übernachtungswiese von der Sonne wach geküsst. Strahlender Sonnenschein voll in die Fresse.
(Fast) alle 56 Fahrzeuge kollonieren sich auf für die Fahrt in die Sperrzone, den ersten Checkpoint, bei dem wir uns ausweisen müssen, erreichen wir schon nach wenigen Minuten. Eigentlich ist es auch der einzige Checkpoint, nach dem Tamtam an der ukrainischen Grenze waren wir seelisch doch auf mehr Kontrolle und Warterei eingestellt. Doch alles läuft ruckizucki ond unsere Monster-Karavane rollt zügig durch die 30 Kilometer-Sperrzone. Tschernobyl mutet bei der Durchfahrt gespenstisch an, doch überall sieht man die Anzeichen der hier lebenden Leute. Alsbald erreichen wir Pripjat, wo die Katastrophe vor 28 Jahren eigentlich passiert ist und erblicken den nagelneuen Sarkophag über Block 4. Die Ausmasse sind nicht in Worte zu fassen und der Ort strahlt etwas ganz besonderes aus (Achtung Wortspiel). Dieses Stück Geschichte so vor uns zu sehen ist echt eindrücklich.
Auf einem Platz mitten im Dorf stellen wir unsere Autos ab und bekommen einen Guide zur Seite gestellt, der uns zu Fuss durch Pripjat führt. Uns wird ein Militarist zugeteilt, der tagtäglich  in der Sperrzone arbeitet und viele spannende Infos für uns bereit hält.
Unsere Challenge heute ist es Nachher-Fotos von verschiedenen Gebäuden zu schiessen, in unserem Buch sind die Vorher-Fotos abgebildet. Die Zeit hat an den Gebäuden seine Spuren hinterlassen und die billige Bauweise lässt das Erscheinungsbild noch dramatischer aussehen. Unser Guide führt uns in ein Stück Wald und fragt uns, was das hier wohl gewesen sein könnte. Die Antwort 'ein Fussballstadion' erstaunt uns dann doch recht, doch wenige Meter weiter erblicken wir die Zuschauer-Tribüne. Solche Situationen erleben wir in Pripjat andauern: Man hat das Gefühl, man stehe in einem tiefen Wald, doch auf einmal sieht man zwischen dem Grün wieder grosse Gebäude hervorblitzen. Die Natur macht sich wieder richtig breit und umgibt alles.
Ein paar Gebäude dürfen wir auch betreten, zum Beispiel eine Bücherei. In einem Raum liegen noch hunderte Bücher aufgeschlagen auf dem Boden. Ein streunender Hund, der sich unserer Gruppe angeschlossen hat, beginnt ein Buch mit Freude zu zerfetzen. 
Es sind diese bizarren Szenen, die uns an diesem geschichtsträchtigen Ort am meisten in ihren Bann ziehen.
Am Anfang wissen wir nicht recht damit umzugehen, doch unser Exkursions-Führer erzählt uns, dass viele Ukrainer mit dem Unglück abgeschlossen haben. Es sei vergangen und fast dreissig Jahre später sehe er Pripjat als eine Art Museum, das sich lohnt, angeschaut zu werden. Wir können dem zustimmen und kehren nach einem ausgedehnten Rundgang zu unseren Autos zurück.
Nun dürfen wir wieder unserem Tschernobyl-Safety-Car hinterherfahren und staunen nicht schlecht, als wir immer näher und näher an den havarierten, in Stahl eingepackten Block 4 fahren. Wir halten direkt davor und schiessen noch ein Erinnerungs-Gruppenfoto. Dabei sind wir uns nicht sicher, ob das kaputte Kraftwerk für uns, oder wir für die gespannt zuschauenden Arbeiter des Kraftwerks die grössere Attraktion sind. 
Danach geht es wieder raus aus der Sperrzone und was bleibt ist der riesen Dank an das CAT-OK, die dieses unvergessliche Erlebnis möglich gemacht haben.
Zum Schluss dieses Tages machen wir uns in Gesellschaft des Flickbuses, der Nuclear Patrol, der Powerhunters und Contaminated auf die Suche nach einem Camping-Platz. Wir sind in der Ukraine, wünscht uns Glück!
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Tag 8 - Wlodawa/Orane

Lockerflockig starten wir heute in den Tag. Keine Eile, keine Hektik. Gemütlich räumen wir unser rolllendes Heim zusammen und machen uns um 8.30 Uhr auf zur polnisch/ukrainischen Grenze. Wir ahnen noch lange nicht was uns in den nächsten Stunden erwarten wird. Selbst eine 8 Kilometer lange Lastwagen-Kollonne mindert unsere Zuversicht keineswegs. Um 10.07 Uhr stehen auch wir still. Wir rechnen mal mit so 1,5-2 Stunden. Schliesslich konnten wir ja recht rassig zufahren am polnischen Zoll. Die 1,5 Stunden gehen natürlich bereits schon auf dieser Seite des Zolls dahin. Das Team „Normal“ erinnert uns immer wieder: Einfach lockerflockig bleiben! Wir sind natürlich noch Meilenweit vom ukrainischen Grenzübertritt entfernt. Die ersten Nachrichten von fehlenden grünen Versicherungskarten und Bestechungsaktionen von Zöllner mit Schokolade erreichen uns. Wir sind tiptop zuversichtlich. Im Endeffekt werden wir wohl so nach 3-4 Stunden durch sein, kein Problem. Lockerflockig. Beschäftigt sind wir ja auch. Fische gibt’s zu beobachten, quäkende Autogeräusche von jensten Ukrainern und Polen können analysiert werden und natürlich gibt’s viel zu tratschen.
Bestechung mit Schokolade scheint hier sehr gern gesehen zu sein. Eine Tafel Schokolade müsste nach unserer Rechnung um die 30 € Wert sein. Der Wechselkurs steht zu unserem Gunsten.
Um 15.00 Uhr erreichen wir – lockerflockig – die letzte und härteste Kontrollstelle. Alle müssen aus dem Auto aussteigen und ihre Pässe abgeben. Ein Täfelchen mit einem aufgedruckten, hyperfreundlichen Zöllnergesicht am Schalter erklärt uns, wie das Verhalten der Grenzkontrollöre sein wird. Freundlich, zuvorkommend, informierend - lockerflockig.
„PUT YOUR SUNGLASSES AWAY, WE ARE A BORDER! AND DON’T SMILE!!“ schreit sie uns zu (zu ihrer Verteidigung: Sonja macht die (un)freundliche Grenzkontrollöse natürlich gleich mal übelst ranzig weil sie ihre Sonnenbrille noch aufhat und freundlich dreinblickt). Das Täfelchen schein noch nicht lange dort angebracht zu sein. Die Grenzwachtel schein noch keine Zeit zum lesen gehabt zu haben. Also unsere Schoggi bekommt DIE nicht!! WiWir entschliessen uns dazu unsere lockerflockigkwit nicht mehr ganz so sehr anderen aufzudrängen und dürfen dann die letzte Barriere nach knapp 5,5 Stunden auch tatsächlich passieren. Übrigens scheint die allerletzte Barrieren-Wächterin das Täfelchen schon gelesen zu haben!
Uns steht nun eine endlose Fahrt auf einer 480 km langen, schnurgeraden Fernverkehrsstrasse bevor. Uns fällt schnell auf: Lieblingsautomarken der Ukrainer scheinen Lada zu sein - und Pferdeanhänger; Plumpsklos sind hier Standard; Kühe werden ausgeführt wie Hunde und eine Hochzeit  wird gerne auch mal am Strassenrand mit Autogehuup gefeiert. Alles in allem scheinen die Ukrainer auch das Täfelchen gelesen zu haben. 
Jetzt ist es auch endlich an der Zeit unsere Navigatoren des Tages zu loben. Souverän und auf direktesten Wege hat uns die Nuclear Patrol – entgegen all unserer (berechtigt eher schlechten)  Erwartungen – zum ersten Checkpoint vor Tschernobyl geführt, wo wir übernachten. Es muss für sie höllisch schwierig gewesen sein all die sandigen, holprigen und beinahe undurchdringlichen Waldwege, die parallel zur langweiligen Teerstrasse verlaufen, zu  ignorieren. Wir sind ungemein stolz!
 
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Tag 7 - Kaunas/Wlodawa

Der Tag beginnt bei wunderschönem Sonnenschein und Kaffee. Zunächst fahren wir in Richtung polnische Grenze, die nur wenige Kilometer von unserem Schlafplatz entfernt ist. In Polen steht unsere erste Aufgabe für heute an, ein Friedhof oder Denkstätte oder sowas in der Art zu finden. Doch die Angaben in unserem Reiseführer/Trophybook sind sehr dürftig. Reine Glücksache den Ort zu finden. Wir haben das Glück die Powerhunters mit ihren Adleraugen in unserer  Karavane zu haben, die das gesuchte Objekt am Strassenrand problemlos erkennen. Leider ist die Stelle nicht sonderlich zugänglich und so legen wir einen, für unsere Verhältnisse, grossen Morgenspaziergang ein. Der Kreislauf ist in Schuss, die Fahrt kann weitergehen.
Die Leute in Polen sind besonders herzig, sie winken uns zu wenn wir vorbeifahren und erfreuen sich an unseren Vehikeln. Doch Achtung: Vor manchen sollte man sich hüten: Polnische Grossmütter! Dies stellen wir bei unserer nächsten Challenge fest. Wir sollen eine Haus-Ruine in einem Dorf finden. Wir fragen uns durch und finden das alte Backstein-Haus. Sogleich werden wir von einem Herrn mit Mistgabel in der Hand empfangen. Er ist der Nachbar und nach unserer Erklärung führt er uns in seinen Garten. Hinter seinem Haus finden wir seine um sich schreiende Nachbarin, die offenbar in der alten Ruine wohnt. Er versucht ihr unsere Situation zu erklären und dass wir nur ein Foto machen möchten. Doch sie ist fuchsteufelswild! Sie lässt sich auch nicht mit Schokolade beschwichtigen und droht mit Polizei. Das haben wir aus den vielen polnischen Worzfetzen gehört, machen ganz unauffällig ein Foto und hauen ab. Wir haben noch viel zu tun, beziehungsweise zu fahren. 
Zwischendurch gönnen wir uns noch ein Stück Sernik, ein sehr empfehlenswerter einheimischer Käsekuchen! 
Am Abend kommen wir in Wlodawa an, wir fragen einen netten polnischen Wirt nach dem Weg zum Campingplatz. Dabei lernen wir auch noch die polnische Gastfreundlichkeit kennen... 
Am Abend geniessen wir endlich wieder einmal ein leckeres Essen aus unserer Pajero-Küche und Ürsu und Tinu unterhslten uns mit ihrem Openair-Kino.

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Tag 6 - Rooslepa/Kaunas

Unser kleines Hüttchen im Wald hat seinen Zweck mehr als erfüllt. Die ganze Verfahrerei auf sämtlichen Waldlehrpfaden der Region hat sich dafür absolut gelohnt. Zum Frühstück gibt’s ein super Buffet an dem wir uns für die weiterfahrt stärken können.
Nach einer kurzen Lagebesprechung mit den anderen Teams wagen wir uns wieder auf die tückischen Strassen von Lettland. Erster Besichtigungspunkt ist ein verlassener Bahnhof in Haapsalu. Eine alte Dampflok rostet dort friedlich vor sich hin. Ruinen scheinen hier allgemein besser vertreten zu sein als moderne Einfamilienhäuser. 
Wiedermal sitzt uns die Zeit im Nacken. Wir haben uns wohl etwas zu sehr von der Shopping-Freude der Nuklear Patrol mitreissen lassen (Eine Stunde Extrem-Shopping! Dafür sind unsere Männer wenigstens wieder mit neuen Schuhen ausgestattet). Aus diesem Grund entscheiden wir uns als nächstes gegen die Geisterstadt und für den Berg der Kreuze in Siauliai. Was wir uns von diesem Berg erhofften war hauptsächlich eine tolle Aussicht. Was uns dann tatsächlich erwartete war dann um Meilen beeindruckender – die Sehenswürdigkeit ist wortwörtlich ein Berg aus Kreuzen. Riesige Kreuze, winzige Kreuze – aus Stein, Holz, Metall oder selbst von Hand genäht oder gestrickt – aus allen Teilen der Welt. Was für Meisterwerke unser OK für uns ausfindig gemacht hat ist einfach einmalig. An dieser Stelle ist wiedermal ein Dankeschön angesagt!
Heute ist Wildcampieren angesagt. Auf dem Weg dahin legen wir öfters mal einen Stopp ein, damit unsere Landmaschinen-Fetischisten ihre Gelüste nach Trekker stillen können. Um 22.00 Uhr, kurz nach Kaunas, finden unsere Navigatoren, die Power Hunters, ein lauschiges Plätzchen an einem schnuckeligen See – weit weg von der Zivilisation. Holz für ein Lagerfeuer besorgen wir mit Sti(h)l. Jetzt fehlt nur noch ein feines Fondue, ein Glässchen Wein und ein wenig Musik. Vor lauter Gemütlichkeit vergessen wir doch beinahe ins Bett zu gehen.
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Tag 5 - Helsinki/Rooslepa

So feudal und ausgiebig haben wir schon lange nicht mehr geschlafen. Relativ relaxt befüllen wir unser fahrendes Heim mit unseren Habseligkeiten und machen uns auf den Weg zum Hafen. Es ist wieder Fähren-Tag! Ab Helsinki schippern wir nach Tallinn in Estland. Die 2 Stunden dauernde Fahrt können wir gut gebrauchen um wieder mal unser Trophybook mit Beweisfotos vollzupappen und ,russischer Agent‘ zu spielen. Das Catrophy-OK hat es uns auch dieses Jahr wieder nicht leicht gemacht und verlangt volle Konzentration und Erfindergeist beim aufschlüsseln ihrer Codes mittels selbstgebastelter CATnigma-Drehscheibe. Wir haben die Lösung! Sind bereit und wollen zielstrebig losfahren! Doch was ist das? Eine Nachricht der Powerhunters und der Nuclear Patrol (die bereits vor 2 Stunden mit einer anderen Fähre in Tallinn angekommen sind!), welche besagt, dass sie „nicht so gut darin sind, Zeug zu finden“. Wir sammeln die armen Burschen gleich neben dem Hafen auf und fahren wieder als lustige Karavane weiter. Der Weg führt uns zunächst zu einem verlassenen, vermoderten Gefängnis, das mitten in einem See erbaut wurde. Die Aufgabe, das Gefängnis zu fotografieren wird schnell zur Nebensache, als wir die stock- und steinigen Pfade rund um den See erblicken. Zeit, unsere Offroad-Karren so zu benutzen, wie es für sie vorgesehen ist! Nach viel Freudengejauchze nehmen wir die nächste Challenge ins Visier: einen Turm am Strand zu finden. Dafür müssen wir in den Wald. Ist eigentlich logisch, denn Estland besteht tatsächlich aus mehr als 50% Wald. Wiederum logisch, dass wir nicht so schnell aus dem Wald wieder rauskommen. Das ist uns aber zu beginn noch nicht bewusst und so freuen wir uns über wundervolle Waldwege, die wie geschaffen für uns sind. Eine Aufgabe später wird es knifflig, so knifflig, dass Tinu vom Team Nuclear Patrol seine mitgeführte Motorsäge tatsächlich zum Einsatz bringt. Eigentlich eher aus symbolischen Gründen: wenn man schon eine Motorsäge dabei hat und man sich im Wald befindet muss man sie auch benutzen! Wer zum Kuckuck bringt eine Motorsäge mit auf einen Roadtrip?!  Am Ende des Tages erreichen wir das Feriendorf Roosta, wo die gemeinsame Übernachtung mit allen anderen Teilnehmern und ein wunderbares Znacht ansteht. 
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Tag 3 - Malmö/Stockholm/Turku

Mit den ersten Sonnenstrahlen schlüpfen wir aus den kuschligen Schlafsäcken und beginnen mit unserer morgendlichen Aufräumroutine. Pünktlich um 7.00 Uhr setzt sich das gemütliche Grüppchen in Bewegung. Wir sind jetzt schon nervös, denn um  17.30 Uhr müssen wir bereits in Stockholm für die Fähre einchecken. Also beginnen wir zackzack mit den Challenges. Um Punkt 7.58 Uhr müssen wir ein Foto machen, auf dem zum Beweis die Uhrzeit zu sehen ist. Eine freundliche Bahnhofsreinigungskraft ist uns dabei gerne behilflich. Bei dieser gelegenheit kaufen wir uns auch gleich einen Jahresvorrat Surströmming. Dabei werden wir schon von diversen Einheimischen (darunter auch die freundliche Reinigungskraft, den wir später ein zweites Mal antreffen) darauf hingewiesen, dass das Zeugs ganz schön übel sei. Papa Hufschmid scheint das noch viel mehr anzuspornen einmal an so einer Dose zu schnüffeln. Hier sei noch erwähnt, dass er sich weigert den Fisch zu essen! Die Challenge fällt für uns somit aus. Unsere Wegbegleiter (unterdessen haben sich noch ein paar Hardcore-Schnäppchenjäger zu uns gesellt, nämlich die Nuclear Patrol) stellen sich dieser allerdings wacker. In Linköpping werden dann also unsere Jumbobüchsen „lecker Fisch“ hervorgekramt. Währendem die „Freiwelligen“ versuchen den Brechreiz irgendwie zu überwinden und das halbverdaute Frühstück irgendwie in sich zu behalten schnappt sich unser Familienoberhaupt Zielstrebig die stinkende Delikatessendose und saugt den absurd-hässlichen Geruch in sich auf. Und saugt, saugt, saugt. Keine Reaktion. Nur ein entäuschtes: „Ech schmöke nüüt!“. Das nennt man wohl: (Geschmacks)nerven aus Stahl.
Nach diesem amüsanten Zwischenhalt müssen wir wiedermal vollgas geben - wahrscheinlich sollten wir mal einen Zeitmanagement-Kurs absolvieren – um die Fähre nach Turku noch rechtzeitig zu erwischen. 
Punktpünklich trudeln wir da auch ein. Nun haben wir einen gemütlichen Abend vor uns um den Tag angemessen ausklingen zu lassen.

Tag 4 - Turku/Helsinki

Heute steht ein Tag an, auf den wir uns schon lange gefreut haben: Wir kommen im Rally-Land Finnland an! Die Trophy-Aufgabe, heute keine Autobahn zu benützen, stimmt uns daher auch besonders glücklich. Auf der Suche nach verschiedenen Orts- und Hausschildern befahren wir Strassen, die nur aus Dreck und Schotter bestehen, in unserer Karte aber als Hauptstrassen gekennzeichnet sind. Papa hat das Steuer am Morgen Laura übergeben und sitzt zu Beginn noch ganz entspannt auf der Rückbank und ist mit sich und seinen Posts beschäftigt. Doch je länger die Fahrt dauert und je mehr Schlaglöcher wir erwischen  (dafür, dass die Strassen aus gewalztem Dreck bestanden übrigens verhältnismässig wenig!), desto ungeduldiger und 'gätziger' wird er. Das Material beginnt zu leiden und das nagt auch an ihm.  Daher muss beim nächsten Halt auch sofort eine grossangelegte Kontrolle eingelegt werden! Wie erleichtert wir waren, als er alles für in Ordnung befunden hat, ist kaum zu beschreiben. Man hätte meinen können, Laura hätte unserem lieben Pajero etwas absolut unmenschliches angetan. Ein Wunder, dass er nicht gleich noch den grossen Service gemacht  und die Federungen prophylaktisch ausgetauscht hat... Er ist auf jeden Fall ausserordentlich erleichtert, als wir wieder geteerte Strassen unter unseren Rädern haben. 
Nun Auf zu unserem Nachtlager. Unsere Karavane - bestehend aus Contaminated, den Powerhunters und der Nuclear Patrol - macht sich auf nach Helsinki. Stolz, beim Ziel angekommen zu sein ohne in die Fotofalle getappt zu sein (auf unserem Weg waren alle paar Kilometer Blitzer installiert) beziehen wir unser Bungalo auf dem Campingplatz. Typisch finnisch gibt es in dem feudalen Hüttchen auch eine kleine Sauna. Doch unsere Pläne sehen anders aus: Wir wollen Helsinki erkunden und vor allem endlich wieder etwas richtiges Essen. Etwas richtiges finden wir dann auch in einem Steak House. Die meisten entscheiden sich für das einheimische Rentier-Sirloin und sind begeistert von dem köstlichen Fleisch. Um den Abend noch gebührend ausklingen zu lassen, gibt es zum Dessert noch ein leckeres Bier und anschliessend fahren wir mit der Bahn zurück zum Camping-Platz.
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Tag 2 - Kassel/Malmö

Wie schön es doch ist im Grünen zu erwachen.. Die Vögel zwitschern und der Regen wäscht den letzten Dreck, den das Sandmännchen in den Augen hinterlassen hat, gleich weg.
Bei Tageslicht sehen wir nun endlich auch den gestählten Herkules (bzw. aus 3mm dickem, getriebenem Kupfer) in seiner vollen Pracht. Er tront oberhalb eines Wasserspiels das sich terrassenartig den Hügel hinunter ergiesst. Leider drängt die Zeit. Es liegt eine Etappe von 780 km reiner Fahrstrecke vor uns. Also Los!
Um die Mittagszeit erreichen wir Hamburg und geniessen die Aussicht auf den Hafen, die Elb-Philharmonie und die monströsen Containerschiffe. Weiter Richtung Norden beginnt sich das Umgebungsbild zu verändern: süsse Häuser zieren die Landschaft und die Idylle weckt in uns das Bedürfnis nie mehr von hier wegzugehen. Auf der Suche nach dem vorgegebenen, versteckten Grenzübergang zu Dänemarkdrehen wir denn auch ein paar Extra-Runden furch die Kaffs…
Beim Grenzpunkt – der übrigens eher ein Picknick-Platz ist, treffen wir auf die Genossen Powerhunters. Sie berichten freudig von ihrer Reise zur Grenze über einen ultracoolen Waldweg. Wir wollen auch durch den Wald hüzen!!! Wir hängen uns daher an sie ran und lassen uns über fantastische Offroadstrecken durch den dänischen Forst führen.
Nach diesem Vergnügen wird es wieder Zeit auf schnellstem Wege Richtung Kopenhagen weiterzuziehen. Bei Nyborg überqueren wir die grosse, 18 km lange Brücke, die Ost- und Westdänemark miteinander verbindet. Unterdessen berichtet uns das Team Contaminated von einem wunderbaren Camping ausserhalb von Malmö. Plötzlich sind wir, wiedermal, total im stress. Uns erwartet schliesslich noch eine Challenge in Kopenhagen. Diesen Part übernehmen die Powerhunters. Zielstrebig lotsen sie uns auf schnellstem Wege (im grossen und ganzen) direkt vor die kleine Meerjungfrau, wo wir mit viel geblinke und gepiipse im absolute Park- und Halteverbot einen Stop reissen, 2 Fotos knippsen und weiterrasen. Den Camping erreichen wir noch auf den letzten Drücker um Punkt 10 Uhr. Als Belohnung für diese hervorragende Leistung gibt’s feini Dosenravioli zum Znacht.
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Tag 1 - Willisau/Kassel

Tag 1 Willisau – Kassel   Dieses Jahr startet das Team Green Archer –  in der altbekannten Formation – zwar bereits Morgens früh, aber natürlich trotzdem mit der üblichen Verspätung in den Tag. Um 8.00 Uhr wird das Auto mit den letzten Proviantsäcken (insgesamt 3 Migros-Taschen!) und Mitfahrern beladen. Das Team ist ausserordentlich stolz auf seine Packkünste, denn das Hinterteil der letzten Mitstreiterin findet diesmal auf anhieb ein 10x10 cm Plätzchen, ohne dass eine notfallmässige Umräumaktion gestartet werden muss. Es kann also vergleichsmässig komfortabel losgehen. Die Fahrt zum Start ist dank der neusten Errungenschaft von Papa Hufschmid ein Freudenfest. Auf dem Dach funkelt ein famoses Schiffhorn. Anstelle des mikrigen „miip miiip“ bringt ein ohrenbetäubendes „WROOOOOMWROOOOOOOM!!!!“ die Strassen nach Willisau zum beben. So kann man sich hören lassen! Die Freude am Start ist gross. Es werden Hände geschüttelt, flauschige Pokémons umarmt und – natürlich – wird sehr, sehr, sehr viel gehuupt. Bald beginnt auch schon unsere erste Challenge: Ein Trottislalomrennen. Dieser heiklen Aufgabe stellt sich die flinke Mamme. Die Pilonen umfährt sie einwandfrei und grazil. Doch ihre kurzen Beinchen werden ihr zum Verhängnis – sie verliert auf jedem Meter Zeit. Trotzdem ergattert sie letzten endes einen soliden 54. Platz! So wäre auch die Gefahr des Überholtwerdens minimiert. 14:53 Uhr: Green Archer legt am Start einen Burnout hin und widmet sich der nächsten Challenge. An der Agrola-Tankstelle werden schon die ersten Teams eingeholt. Sie rufen bereits „Mer müend Bier ond Schoggi hole!!!“. D’Mamme hat die Aufgabe aber sehr genau gelesen und ruft Papa Hufschmid und Laura, die bereits davon eilen, zu: „Ned Bier... EIER!!!!!“. Die Verwirrung ist gross bei der Rückkehr der beiden mit einem Sack Ragusa, einem Karton Bier und einer Schachtel Eier. Vorallem bei Mamme, denn bei genauem nachlesen im Trophybuch steht plötzlich nichts mehr von 6 Schweizer-Eiern sondern nur noch von 6 Schweizer-BIER! Die Challenge ist soweit also tiptop ausgeführt und zudem gibt’s zum Znacht feine Eierbrötli! Mit Höchstgeschwindigkeit rast das Team zum Hockenheim-Ring. Zusammen mit den Powerhunters und den Fallout Boys entstehen atemberaubende Aufnahmen vor der Zuschauertribüne der Rennstrecke. Auch einen Sticker kann noch aufgetrieben werden, trotz des geschlossenen Fanshops. Die weiterfahrt nach Kassel wird Green Archer durch die Gesellschaft von den Powerhunters versüsst. Das Ziel heisst: Herkules Monumet. Um 00:10 Uhr erreichen die beiden Teams den Besucherparkplatz, der bereits unter Beschlag von jensten CATrophy-Teilnehmern steht. Ein Plätzchen zum Übernachten ist also auch gefunden.
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Tag 17 – Royat/Willisau

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Tag 16 – La Rozier/Royat

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Tag 15 – L'Eucaliptus/La Rozier

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Tag 14 – Mojácar/L'Eucaliptus

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Tag 13 – Faro/Mojácar

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Tag 12 – Sagres/Faro

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Tag 11 – Sines/Sagres

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Tag 10 – S.D.Compostella/Sines

Der Weckruf an diesem Morgen war nicht, wie gewöhnlich, der nervende Klingelton aus Lauras Handy, sondern das klicken der nicht funktionierenden Gasheizung die Papa Hufschmid versuchte zum laufen zu bringen. Gefühlte tausenddreihundertsiebenundachzig Mal klickte es. Nichts geschah. Kein Funke, kein Flämmchen, nicht mal ein klitzekleinstes Anzeichen eines Feuers, welches das Wasser erhitzen und uns eine wohlige Dusche ermöglichen würde.

So starteten wir ungeduscht in den Tag.

Wir fuhren Richtung Lissabon als wir eine CAT-Karawane zu überholen drohten. Da dies gänzlich unserer Grundsätze (wir rasen nicht, wir überholen nicht) widersprach, schlossen wir uns der Gruppe an. Die Kolonne schlängelte sich schon bald durch die Berge und suchte eine weitere "Spectacular Road". Die Fahrt durch die Berge war super, das Wetter einfach grandios. Jedenfalls für kurze Zeit. Nach einem kurzen Besuch auf dem Weingut Sandeman beschlossen wir, die Tagesetappe zu erweitern. Wir wollten die Nacht durchfahren und erst nach Lissabon wieder halt machen. So hätten wir einen ganzen Tag Zeit zum ausruhen. Ein genialer Plan. 

Zuerst mussten wir aber die Tagesetappe vom folgenden Tag in angriff nehmen. Sie führte durch das Gebirge "Serra de Estrela" – das Sterngebirge – und war ganz schön anstrengend. Wir waren schon sicher, dass wir das Ziel niemals mehr erreichen würden, da erreichten wir den Gipfel des Berges.  Auf 2000 m.ü.M. lag Schnee. Natürlich war das eine super Gelegenheit für eine Schneeballschlacht. 

Die Fahrt zurück ins Tal war dann ein Kinderspiel. Zur Feier des Tages zog die Karawane durch den McDrive. Papa Hufschmid war mit der Aktion nicht sonderlich glücklich. Noch weniger erfreute ihn sein miniminimini-Espresso, den er – zum Amüsement der anderen – aus einem winzigkleinen Löchlein schlürfte. Wir rollten weiter.

Plötzlich hatten wir keinen Strom mehr. Natürlich hatten wir so auch keinen Funkkontakt zu den anderen. Wir staunten nicht schlecht, als die 5 Autos vor uns auf der Autobahn eine Choreographie aufführten. Sie fuhren im Zickzack, abwechslungsweise links und rechts. Genial!

Irgendwann konnten wir uns dem Rest mitteilen und es wurde ein Halt eingelegt und immerhin das Funkproblem gelöst. Das machte auch die Weiterfahrt einiges angenehmer, denn bald darauf begann das Abendprogramm mit Shike Miva und seinem Indischen Hellseher. Wir machten uns beinahe in die Hose vor lachen.

Wir steuerten einen Strand an. Im absoluten Halte- und Parkverbot stellten wir unsere Rennwagen ab, tranken gemütlich ein  Schlummer-Bierchen und krochen halbtot ins Bett (aka Beifahrer-/Fahrersitz). 

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Tag 9 – Bilbao/S.D.Compostella

Diesmal standen wir echt früh auf. Diesmal wollten wir keine Zeit verschwenden und ausnahmsweise mal zu angemessener Stunde im Ziel ankommen. Diesmal sollte es doch möglich sein.

Aber natürlich wollten wir trotzdem einige Challenges lösen und etwas vom Land sehen. Das heisst möglichst wenig Autobahn. Also suchten wir den Strand "Playa de la Arnia" in Santander und packten unsere Day-Deal-Luftmatratze aus.  Laura bewies sich als Heldin des Tages und zog ihr Bikini an. Ihr Baywatch-run war umwerfend. Teilweise hatte sie etwas mit den Wellen zu kämpfen, die Challenge meisterte sie jedoch problemlos. 

Nun sollten wir ein klitzekleines Dorf namens Nueva finden.  Das Dorf zu finden war gar nicht mal so schwer. Den Weg hinein zu finden war aber eine Aufgabe für sich. Die Strassen mehr als eng und ein Erlebnis für sich. Kaum waren wir dem Dorfkern näher gekommen hüpfte ein Mann des Dorfes auf uns zu und lotste uns mit den Worten "Watergate Affair, Watergate Affair" zu einem Parkplatz. Er war ausser sich vor Freude und zerrte uns gleich zu einem Brunnen und erklärte uns was wir an dem Brunnen tun sollten. Er war ausgezeichnet über unsere Challenges informiert. Kaum war das Foto geschossen (Sonja durfte sich im übelsten Regen Wasser ins Gesicht spritzen lassen) zog er uns gleich zum nächsten "Italian Job, Italian Job". Es handelte sich um eine weisse Wand–  früher anscheinend Mal mit Ferrari-Logo dekoriert – und kam gleich mit uns zusammen aufs Foto drauf. Anscheinend war der Mann der Bürgermeister des Dorfes und überwältigt von der Menschenmasse die sein Dorf überflutete. Noch am gleichen Tag war auf der Dorfeigenen Facebook-Seite ein Eintrag über die CATrophy zu finden. 

Aus dem Drof heraus zu finden war noch schwieriger als hinein zu finden. Nachdem wir das Team "Nessie on the Rocks" einige Male gekreuzt hatten war uns klar, wir sind nicht alleine.

Als nächstes stand eine "Spectacular Road" an. Unsere erste! Wir freuten uns wie kleine Kinder und montierten unsere Actioncam. Keine Ahnung was wir erwarteten, aber keinesfalls DAS! Wir fuhren über Stock und Stein und grinsten über beide Ohren. Doch das eigentlich spannende kam ganz zum Schluss. Eine Riesige Höhle die man mit dem Auto passieren konnte. Wunderschön beleuchtet. Genial. An dieser Stelle ein Dankeschön an das OK – einfach unglaublich was ihr alles für uns ausfindig gemacht habt!

Jetzt aber weiter nach S.D.Compostella und die Kathedrale ausfindig machen. Auf dem Weg dahin hatten wir bereits einige Pilger getroffen. Auf dem Platz vor der Kathedrale waren wir aber ganz alleine. Das eigentlich eindrückliche war aber nicht die Kathedrale, sondern der Gesang, der aus einer Nebengasse zu uns drang. Eine unglaubliche Stimme. Wir folgten der Musik und trafen auf eine unscheinbare, rundliche Frau mit einem kleinen Radiogerät und einer Stimme aus Gold. Wir lauschten der Musik für einen Moment und kehrten bewegt zu unserem Auto zurück.

Nun war es doch schon wieder so spät, dass wir in Zeitnot kamen einen Campingplatz zu finden. Nachdem wir ein komplett geschlossenes Camping-Resort angesteuert hatten fanden wir doch noch einen wunderbaren Campingplatz mit freien Bungalows. Der Regen liess es einfach nicht zu unser Dachzelt aufzuschlagen. Zufrieden konnten wir in unsere kuschligen Bettchen schlüpfen. 

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Tag 8 – La Rochelles/Bilbao

Die Übernachtung in unserem Bungalow war grandios. Nachdem wir das gesamte Auto wieder einmal ausgeräumt, sortiert und nach einem neuen, verbesserten, hyperintelligenten System eingeräumt hatten (An dieser Stelle bereits ein erstes Fazit: Das System funktioniert NIE!) fuhren wir zu einer nahegelegenen Insel. Dort hatten sich bereits sämtliche CAT-Teams zum Videodreh versammelt.

Im Familienkonvoi fuhren wir danach los und steuerten unsere eigene Challenge an – die Dune du Pilat. Diese ist die grösste Wanderdüne in ganz Europa. Als wir auf den Parkplatz einfuhren sahen wir nur Wald. Es kamen uns ganze Scharen von Kindern mit ihren Lehrern entgegen. Sie sahen teilweise wie Sandmännchen aus, so sehr klebte der Sand an ihnen. Doch von einer Düne war weit und breit nichts zu sehen. Wir liefen durch den Wald und plötzlich, aus dem nichts, standen wir am Waldrand und es erhob sich ein monströser Sandhaufen vor uns. Eine Treppe führte bis ganz nach oben, daneben warfen sich zahlreiche Kinder den Hang herunter. Sie kugelten, überschlugen und rollten sich den steilen Sandhang herunter und kreischten vor Freude. Es war ein Spektakel. Der Aufstieg war ungeheuer mühsam. Der Regen zudem auch nicht gerade hilfreich. Doch oben angekommen wurden wir ausreichend für unsere Anstrengungen belohnt. Die Aussicht war gigantisch und überwältigend. Der Umweg und der Verzicht auf einige Challenges hatte sich absolut gelohnt. Selig traten wir den Abstieg und die weiterfahrt nach Bilbao an. 

Wir überquerten bald die Spanische Grenze und merkten sofort, dass es mit der Verständigung nun einiges komplizierter werden würde. Papa Hufschmid meinte: "Es paar Wörter Spanisch chönid mer emu scho: sí ond olé!". Das war ungeheuer tröstlich.

Der Zeitdruck war plötzlich gewachsen, nicht zuletzt wegen unserem ausgedehnten Umweg. Dann erreichte uns auch noch die Nachricht, dass dem Team "N2H2"  in Bilbao die Scheibe eingeschlagen und das Navy geklaut wurde. Natürlich traute sich nun niemand mehr sein Auto unbeaufsichtigt irgendwo stehen zu lassen. Da kam es auch nicht mehr in Frage am Strassenrand zu schlafen. So fanden wir einen Campingplatz in Islares wo sich bereits einige andere Teams eingefunden hatten.

Auch nach 10 Uhr gab es dort noch riesige Schnitzel zu essen. Zusammen mit den "Booze Brothers" und " Old Gents" gönnten wir uns ein Bierchen und tranken auf dem Weg ins Bett noch ein, zwei Schlumis. 

Am nächsten Tag würden wir Abschied nehmen müssen vom Team "Jägermeister". Sie müssen leider zurück in die Schweiz. Militär und so. Schade.

 

Fazit: Die Spanier sind sehr zuvorkommend und scheinen eine effektivere Lösung für WC-Bürsten gefunden zu haben.

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Tag 7 – Portsmouth/La Rochelles

Geschlafen haben wir tatsächlich geradezu nichts. Ein gemeinsames Sofa konnten sich Sonja und Laura grade noch rechtzeitig ergattern. Ein weiteres wurde von einem agressiven Männchen streng bewacht. Sonja legte sich um halb 2 Uhr schonmal kurz hin. Der Rest begann kurz darauf unser Familienmitglied, Teil des Teams Charminbrother, zu pflegen. Die See hatte Roman ganz schön zugesetzt. Um 3 Uhr Morgens klauten Mutter und Vater dem agressiven Männchen sein Schlafplatz, als er mit seiner Reservationsjacke auf die Toilette verschwand. Das Männchen war tottraurig als es den Verlust bemerkte. Kurz darauf durfte Sonja eine äusserst amüsante Szene beobachten. Es vergingen keine 2 Minuten und Vater Hufschmid begann mit dem Bäume fällen. Er sägte was das Zeug hält. Die 8 Bewohner der anderen Sofas und Schlafnestchen juckten Teilweise aus dem Schlag heraus auf und suchten verdattert nach der Ursache für diesen unmenschlichen Lärm. Beim agressiven Männchen – es hatte auch ein agressives Kamerädchen dabei – verfinsterte sich die Miene zusehends. Die beiden Männchen fluchten und schimpften miteinander. In einer anderen Ecke guckten gleich 4 ältere Menschen etwas traurig in die Gegend und verstanden die Welt nicht mehr. Selbst Schwangeren liess Papa Hufschmid keine Chance auf Schlaf. Nach und nach standen die armen Leute auf und fanden sich anscheinend damit ab, dass es mit dem Schlaf nun ein Ende hat. Nur Mama Hufschmid und Laura schienen gegen den Gehörterror imun zu sein und schliefen friedlich eingerollt. Auch noch als um ca. halb sieben die Durchsage durch die Gänge hallte, dass sich die Passagiere mit den Autos auf Deck 5 langsam zu ihren Autos begeben sollten. Plötzlich brach Hektik aus. Zumindest bei Mama Hufschmid und Sonja. Laura begab sich erstmal gemütlich aufs Klo und Papa Hufschmid parkierte sich mit den Worten "Werom esch ou de Silvan scho wach?" irgendwo und konsultierte sein Handy. Schwup, waren wir getrennt. Auf Deck 5 sah die Situation so aus, dass unsere grüne Karre eine ganze Reihe vom wegfahren abhielt. Sonja rannte nun zum Auto um wegzufahren und hörte nur noch die Mutter schreien: "Fahr du vo de Fähri, ech sueche de räscht!". Schwup, war sie weg und Sonja langte sich an die Stirn. Alleine fuhr sie telefonierend von der Fähre und war sich sicher, dass sie nun eine Grosssuchaktion starten müsse. Plötzlich hielt hinter dem Jagdfahrzeug ein Hippibus mit Übergewicht an und entlud seine Überlast. Quitschfidel und in Hochstimmung stiegen die drei Vermissten zurück ins Fahrzeug und hörten sich erstmal eine gebaltte Ladung Wutausbruch an. Das ganze ignorierten sie jedoch gehörig und erzählten stattdessen, dass ein weiteres, bereits abgeschriebenes, Familienmitglied und Team auf uns warte. Wir waren alle etwas überfordert. Silvan war zu Hause geblieben nachdem er zuerst keinen Termin auf der MFK erhalten hatte und am Montag auch noch durchgefallen war. Damals meinte er, er könne das Fahrzeug am Donnerstag nochmals zeigen. Das bedeutete, dass es für die Rally definitiv zu spät gewesen wäre. Der Sack hatte uns aber gehörig an der Nase herum geführt und war am Dienstag gleich nach bestandener Fahrzeugprüfung losgedüst und schaute uns brav bei der Einfahrt in den Hafen zu. Die Freude war natürlich überwältigend. Nach einem kurzen Kaffekränzchen fuhren wir in einer grösseren Fahrgemeinschaft nach Omaha Beach zum D-Day Denkmal. "The Magellans" standen dem Meer und der Ebbe noch immer etwas skeptisch entgegen während die "Powerhunters" und "Reka" ihrem kindlichen Trieb folgten und mit ihren Karossen euphorisch über den Strand fegten.
Die nächsten Ziele waren die Rennstrecke von Le Mans und das Michelin-Männchen in Cholet. Im Städtchen von Cholet machten wir mit einigen Teams ein Fresspäuschen und suchten danach den Weg zu unserem Schlafplätzchen in Rochefort. Dort erwartete uns ein kleines, gemütliches Bungalow auf einem Campingplatz. Wir brauten uns etwas leckeres zum Abendessen zusammen und schlummerten kurz darauf tief und fest in unseren (in Papier eingewickelten!) Bettchen ein.

Fazit: Der Familieninterne Gehorsam lässt zu wünschen übrig. Wir arbeiten aber daran!

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Tag 6 – Dublin/Portsmouth

Das morgentliche Erwachen wurde von einer ganzen Tierfarm eingeleitet. Krähen, wiehern, grunzen, muhen, Eiswagenmelodie – der Wecker gab sein bestes. Schnell waren alle auf den Beinen und gemeinsam fuhren wir zum Fährenhafen. Aber natürlich erst nach einem Auto-Gruppenfoto vor kitschiger Kulisse. Männer können eben auch romantisch sein.
Auf der Fähre konnten wir uns den bestestesten Platz überhaupt ergattern. Wir stellten uns unsere eigene Lounge zusammen. Dann führten wir die Charminbrothers in die Kunst des Strickens ein, tranken etwas Fencheltee mit Tabasco, schrieben unsere Tagebücher und lernten wieder neue Gesichter kennen. Wie lange es wohl dauert bis wir alle Rally-Mitglieder einmal gesehen und den richtigen Namen und Karren zugeordnet haben?
In Holyhead angekommen mussten wir nun das Gaspedal durchdrücke um rechtzeitig in Portsmouth und somit auf der letzten Fähre anzukommen. Aber selbstverständlich ohne schneller als 105 km/h zu fahren und dabei nicht 3200 rpm zu überschreiten. Eisernes Gesetz. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Wer sich nicht daran hält kassiert böse Blicke und einen Rüffel. Mit unserer kleinen Fahrgemeinschaft – sie bestand aus "Safety First", "Am Hörby sin Papi" und uns – tuckerten wir durch Wales und erfreuten uns trotz des Zeitdrucks an der bombastischen Landschaft. Wir hatten eine prima Hinterwäldlerstrecke erwischt. Nach längerer Suche fanden wir eine 1a Tankstelle. Der alte Tankwart kauerte auf der Schwelle zu seinem Tankhäuschen und hielt gerade ein kleines Nickerchen als wir zufuhren. Er schreckte auf und war sofort auf Zack. Hilfsbereit war er sofort mit Tanken beschäftigt. Die Mädchen fragten ihn nach einem Klo. Er zeigte in die Richtung und stellte gleich klar: Nur eine aufs Mal. Als Sonja um die Ecke blickte traf sie der Schlag. Da war eine schmuddelige Ecke mit einem dreckigen Eimer postiert! Bei genauerer Begutachtung sah sie aber Gott-sei-Dank eine Brett, das scheinbar eine Türe darstellen sollte, und dahinter ein vor Dreck strotzendes Klosett. Nach dem ersten Schreck erschien dieses aber wie ein Thron und mehr als gemütlich. Der Tankwart war so urchig und kommunikativ, da ergriff Sonja die Chance und versuchte ihre Büroklammer gegen etwas Grümpel einzutauschen. Er drückte mir ein Päckchen Paracetamol in die Hand. Die Aktion war also mehr als erfolgreich.
Irgendwo bei Gloucester verpassten wir den Anschluss an die Gruppe und versuchten uns selbst durchzuschlagen. Auch das brockte uns einige schöne Streckenabschnitte ein. Und kamen – gegen alle vermutungen – rechtzeitig in Portsmouth an. Kaum angekommen parkierten sich ein britischer Kia neben uns. Sein Inhalt: das versunken geglaubte Team "The Magellans"! Die freude war gigantisch. Sie konnten tatsächlich nach dem kleinen Zwischenfall mit der Flut ein neues Auto auftreiben. The Magellan II. Was man nicht alles erlebt auf so einer Rally!
Frohen Mutes fuhren wir auf die riesige Fähre und suchten dann erstmal unsere Schlafsessel auf. Die sogenannte Schlafgelegenheit war tatsächlich eher grenzwärtig. In einem Flugzeugsessel, eng zusammengepfercht, sollten wir uns da irgendwie einkugeln. Immerhin konnte man die Lehne um ca. ein viertel Grad schräger stellen wenn man ein kleines Knöpfchen betätigte. Immerhin, eine Dusche war vorhanden. Beim duschen wurde das halbe Bad geflutet, aber sonst war es ganz Okay. Nach unserer lang ersehnten Dusch-Odyssee erhielten wir nur noch ganz knapp die Gelegenheit auf eine warme Mahlzeit. Es war himmlisch! Jetzt musste nur noch ein gemütlicherer Schlafplatz het. In der Bar gab zu unserer Freude riesige Sofas. Man würde da zwar mit Licht schlafen müssen, aber das erschien uns als akzeptabel im Vergleich zu einer Ruhestätte mit hundert anderen schnarchenden Leuten in einem engen Raum. Doch, Doch, das könnte funktionieren!

Fazit: Fähren können ganz schön scheisse sein!

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Tag 5 – Belfast/Dublin

Wer hat nicht gern eine Herausforderung beim Duschen? Sonja und Laura wurden jedenfalls gefordert, ob sie wollten oder nicht. Laura stürzte nach dem Duschen, mit durchnässten Kleidern, zurück ins Zimmer: "Leg dini Chleider ned of de Lengge Siite vo de Duschi häre!". Für Sonja war klar: Aha, die Dusche ist nicht dicht. Was sie da jedoch erwartete überforderte sie ersteinmal gründlich. Im Schlauch klaffte ein riesiges Loch! Sie drehte den Hahnen vorsichtig auf und das Wasser spritzte direkt im Hohen Bogen über die Duschwand hinaus. Toll! Aus der Brause selbst tröpfelte es kaum merklich. Beide Hände über dem Kopf versuchte sie den Wasserstrahl in die richtige Richtung zu drehen. Am Schluss war Sonja nass – und alles andere auch.
Ähnlich erlebnisreich war das Frühstück. Uns stand die ganze Küche zur verfügung, nur leider niemand der uns etwas zubereitet hätte. So suchten wir uns unser Geschirr und Essen selbst zusammen. Tiptop!
Erster Programmpunkt war das Titanic Museum. Die Ausstellung war sehr aufwendig und imposant gemacht – ein ausgezeichneter Zeitvertreib.
Gemütlich konnten wir danach das nächsten Streckenziel angehen – das Guinness Storehouse in Dublin. Dort begaben wir uns auf direktesten Weg in den 7. Stock wo uns unser Gratis Bier erwartete. Diverse andere Teams gesellten sich zu uns und die Stimmung hob sich schluckartig. Kichernd traten wir den restlichen Rundgang an, wobei wir mehr Zeit den Sanitären Anlagen widmeten als dem Informativen Teil der Ausstellung.
Unsere Sicherheitsbeauftragen (Safety First) hatten bereits eine vielversprechende Campingmöglichkeit auf einer Insel ausfindig gemacht. Auf dem Weg dahin mussten wir allerdings noch unsere Isotonischen Reserven auffüllen. In Dublin ist es scheinbar ein lustiger Brauch, dass man Bier in der Öffentlichkeit nur in einer braunen Tüte transportieren und konsumieren darf. Herzig!
Das erreichen des Schlafplätzchens war ein kleines Abenteuer. Zuerst über eine Holzbrücke, dann auf einer Sandstrasse fuhren wir durch jenste, riesige Pfützen und erreichten die anderen Campingfreudigen am wunderbaren Sandstrand. Das Wetter war genial, die Atmosphäre mehr als gemütlich. Wir eröffneten unsere Küche und gönnten uns endlich unsere lang ersehnten Ravioli mit selbst gemachten Reibkäche à la Laura. An unserem kleinen, aber dafür umso gemütlicheren Lagerfeuerchen gönnten wir uns einen feinen "Schlumi" und liessen den Abend ausklingen.

 

Fazit: Im Auto schlafen ist gemütlicher als man denken würde. Vorallem wenn sich der Schlafplatz am Strand befindet.

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