Tag 10 – S.D.Compostella/Sines

Der Weckruf an diesem Morgen war nicht, wie gewöhnlich, der nervende Klingelton aus Lauras Handy, sondern das klicken der nicht funktionierenden Gasheizung die Papa Hufschmid versuchte zum laufen zu bringen. Gefühlte tausenddreihundertsiebenundachzig Mal klickte es. Nichts geschah. Kein Funke, kein Flämmchen, nicht mal ein klitzekleinstes Anzeichen eines Feuers, welches das Wasser erhitzen und uns eine wohlige Dusche ermöglichen würde.

So starteten wir ungeduscht in den Tag.

Wir fuhren Richtung Lissabon als wir eine CAT-Karawane zu überholen drohten. Da dies gänzlich unserer Grundsätze (wir rasen nicht, wir überholen nicht) widersprach, schlossen wir uns der Gruppe an. Die Kolonne schlängelte sich schon bald durch die Berge und suchte eine weitere "Spectacular Road". Die Fahrt durch die Berge war super, das Wetter einfach grandios. Jedenfalls für kurze Zeit. Nach einem kurzen Besuch auf dem Weingut Sandeman beschlossen wir, die Tagesetappe zu erweitern. Wir wollten die Nacht durchfahren und erst nach Lissabon wieder halt machen. So hätten wir einen ganzen Tag Zeit zum ausruhen. Ein genialer Plan. 

Zuerst mussten wir aber die Tagesetappe vom folgenden Tag in angriff nehmen. Sie führte durch das Gebirge "Serra de Estrela" – das Sterngebirge – und war ganz schön anstrengend. Wir waren schon sicher, dass wir das Ziel niemals mehr erreichen würden, da erreichten wir den Gipfel des Berges.  Auf 2000 m.ü.M. lag Schnee. Natürlich war das eine super Gelegenheit für eine Schneeballschlacht. 

Die Fahrt zurück ins Tal war dann ein Kinderspiel. Zur Feier des Tages zog die Karawane durch den McDrive. Papa Hufschmid war mit der Aktion nicht sonderlich glücklich. Noch weniger erfreute ihn sein miniminimini-Espresso, den er – zum Amüsement der anderen – aus einem winzigkleinen Löchlein schlürfte. Wir rollten weiter.

Plötzlich hatten wir keinen Strom mehr. Natürlich hatten wir so auch keinen Funkkontakt zu den anderen. Wir staunten nicht schlecht, als die 5 Autos vor uns auf der Autobahn eine Choreographie aufführten. Sie fuhren im Zickzack, abwechslungsweise links und rechts. Genial!

Irgendwann konnten wir uns dem Rest mitteilen und es wurde ein Halt eingelegt und immerhin das Funkproblem gelöst. Das machte auch die Weiterfahrt einiges angenehmer, denn bald darauf begann das Abendprogramm mit Shike Miva und seinem Indischen Hellseher. Wir machten uns beinahe in die Hose vor lachen.

Wir steuerten einen Strand an. Im absoluten Halte- und Parkverbot stellten wir unsere Rennwagen ab, tranken gemütlich ein  Schlummer-Bierchen und krochen halbtot ins Bett (aka Beifahrer-/Fahrersitz). 

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