Tag 3 – Cambridge/Edinburgh

Wir schliefen ausgezeichnet in unserem Bett aus Wolken und starteten nach einem ausgiebigen Frühstück in die nächste Etappe. Leider hatte sich unsere Ladekapazität über Nacht nicht vermehrt und der Tag begann mit einer grossangelegten Umräumaktion unseres Inventars. Die Laune war erstmals eher auf einem bedauerlichen Niveau und steigerte sich auch nicht, als wir eine ungewollte Ehrenrunde um Cambridge drehten. Auf der Autobahn hellte sich unser Gemüt jedoch nach und nach auf und wir steuerten den Sherwood Forest an. Ein Besuch bei Robin Hood war verständlicherweise genau nach unserem Geschmack. Gemütlich schlenderten wir durch den Park bis zu Major Oak, wo wir wieder einmal eine Challenge absolvierten und kehrten zu unserem Pajero zurück. Gleich einer vielzahl von Sabotagen sind wir in dieser Zeit zum Opfer gefallen. Einerseits wurde unser gut behütetes und perfekt gesichertes Schweizer-Fähnchen von den Rusty Punks gemopst (allerdings können wir diesen keineswegs böse sein, da sie uns eine überaus sympathische Mitteilung hinterliessen), andererseits fielen wir der Rache der Charminbrothers zum Opfer welche gleich eine ganze Palette an Sabotagen an uns austesteten. Unser Jagdmobil stand traurig da, ganz in Folie eingewickel, ohne seinen "eifach.ch" Aufkleber. Das über seinen Auspuff gestülpte Kondom wehte friedlich im Wind.
Nachdem wir unser Pajeröchen ausgewickelt und beruhigt hatten, ging es für uns dann beschwingt weiter nach Alnwick. Dort steht das verzauberte Schloss Alnwick Castle – oder auch Hogwarts genannt. In der zwischenzeit erreichte uns die Nachricht, dass die Magellans mit ihrem Schiff in See gestochen sind. Bei der Rückfahrt von von der Holy Island wurden anscheinend einige Teams von der Flut überrascht welche jeden Abend die gesamte Strasse unter Wasser setzt. Dabei blieb das besagte Team stecken und musste von der Küstenwache gerettet werden. So witzig es zu beginn auch war, die Lage war ernst und wir sind an dieser Stelle sehr froh dass den beiden nichts zugestossen ist und dass sie heil zurück gebracht wurden. Übrigens: als wir mit unserer Schnecke dort ankamen war vom Auto weit und breit nichts mehr zu sehen. Unser "Das war aber knapp!"-Foto ist natürlich gestellt. Bald darauf überquerten wir die Grenze zu Schottland. Nach Edinburgh war es dann nicht mehr weit. In der Stadt selbst wurde unsere Navigatorin ganz schön auf die Probe gestellt. Zum Einen konnten alle Strassen natürlich nicht von der Seite befahren werden, die wir gerne gehabt hätten, zum anderen schrien beide Mitfahrer auf der Rückbank eifrig um die Wette – "Schautet s'Navy ii! Schautet s'Navy ii!!". Sonja navigierte uns aber stur bis zum Ziel wofür sie dann auch ein "Guteli" erhielt. Es folgte eine kleine Party im Schottenrock und die anschliessende Fressorgie in einem klitzekleinen Fish'n'Chips-Laden. Geschlafen wurde in einem schmucken kleinen 4-Bett-Zimmer eines Youth Hostels für ein paar wenige Pfund.

Fazit: Heute haben wir gelernt, dass Ebbe und Flut nicht zu unterschätzen sind und dass die Presse genau so schnell arbeitet wie eben diese.

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